ARMATUREN und deren Erklärung
Quelle: Freiwillige Feuerwehr Lengfeld

Arbeits- und Feuerwehrleine

Zwischen Arbeits- und Feuerwehrleinen ist grundsätzlich zu unterscheiden. Die Feuerwehrleine, die rohweiß ist, wird zum Retten von Menschen aus höhergelegenen Stockwerken und aus Schächten, zum Sichern von vorgehenden Trupps in unübersichtlichen Einsatzstellen sowie dort, wo Absturzgefahr besteht, zum Selbstretten und zum Hochziehen und Sichern von Geräten verwendet. Allerdings muss gesagt werden, daß mittlerweile bessere Absicherungssysteme zur Absturzsicherung für die Feuerwehr existieren. Sie hat außer der Farbe noch folgende Merkmale: Länge 30 m, Durchmesser 10 mm und Reißkraft mind. 14 kN. Die Fangleine ist schonend zu behandeln. Sie darf nicht mit Schmutz, Säuren und anderen ätzenden Flüssigkeiten oder mit Ölen und Putzmitteln, Brandstellengut oder -schutt in Berührung kommen. Wenn sie über scharfe Kanten zu führen sind, muß eine weiche Unterlage dazwischen gelegt werden. Beim Abseilen oder Heraufziehen von Personen und Gegenständen ist darauf zu achten, daß dies gleichmäßig und ohne Ruck geschieht. Die Arbeitsleinen sind ganz oder teilweise rot eingefärbt. Sie finden Verwendung als Halte- oder Ventilleinen und sie haben eine Länge von 20 oder 30 m.

Sammelstück

Ein Sammelstück dient dazu die Löschmittelströme zweier Zuleitungen zusammenzufassen. Während an beiden Zugängen einteilige Festkupplungen angebracht sind, befindet sich an dem Abgang eine zweiteilige Festkupplung mit beweglichem Knaggenteil. Das Sammelstück, das die Feuerwehr verwendet, hat zwei B-Zugänge und einen A-Abgang. Es wird am Saugeingang der Feuerlöschkreiselpumpe angeschlossen. Im Inneren des Sammelstücks befindet sich eine Ventilklappe, die bewirkt, daß bei Anschluß von nur einer Zuleitung der zweite Zugang geschlossen wird. Werden zwei Zuleitungen angeschlossen, so befindet sich die Klappe bei gleichem Wasserdruck in der Mitte und das Wasser kann links und rechts vorbeifließen. Bei Benutzung eines Zugangs braucht der andere also nicht durch eine Blindkupplung verschlossen zu werden.

Standrohr

Das Standrohr dient zur Wasserentnahme aus dem Rohrleitungsnetz. Es wird durch Rechtsdrehen in Unterflurhydranten eingesetzt. Ein Standrohr besteht im Groben aus zwei Teilen: Aus einem Standrohroberteil und aus einem Standrohrunterteil. Das Standrohroberteil wiederum besteht aus dem Aufsatzstück mit den beiden Abgängen (Festkupplungen B), aus den Niederschraubventilen dafür, aus einer Stopfbuchsbrille und der Stopfbuchse. Die Stopfbuchse dient zur Abdichtung zwischen dem drehbar angeordneten Ober- und Unterteil. Das Unterteil besteht aus dem Griffstück, dem Rohr, der Klauenmutter und dem Dichtring. Die Klauenmutter dient zum Festspannen des Standrohres in der Klaue des Unterflurhydranten. Bei dem Instellungbringen ist darauf zu achten, daß sich der Dichtring im Fuß in einwandfreiem Zustand befindet, daß der Hydrantensitz sauber ist und, daß beim Verdrehen des Oberteils nur nach rechts gedreht wird, da sich das Standrohr sonst wieder lockern könnte. Beim Abbauen ist die Klauenmutter wieder bis zum Anschlag nach unten zu drehen und der Dichtring zu kontrollieren. Das Standrohr wird über der Schulter getragen. Die Hand greift dabei in den Fuß des Dichtringes ein, um ein Verlieren des Dichtringes zu vermeiden.

 
Stützkrümmer

Der Stützkrümmer dient zur Ableitung der Rückkraft des B-Strahlrohres über die Schlauchleitung. Er ermöglicht dadurch den Einsatz eines B-Strahlrohres mit nur zwei Mann. Da es öfters nötig ist, über einen längeren Zeitraum eine größere Menge Wasser (z.B. zum Kühlen eines Tanks, Abschirmen eines Gebäudes) auf einen begrenzten Einsatzraum abzugeben, bietet sich hier der Bau einer behelfsmäßigen Wasserkanone an. Dazu wird an einen Verteiler an den ersten und zweiten Abgang eine C-Ringleitung und an den B-Abgang ein Stützkrümmer mit B-Rohr angeschlossen. Der C-Schlauch hat die Aufgabe, den Verteiler in stabiler Lage zu halten. Diese Wasserkanone hat den Vorteil, daß sie bei kritischen Einsatzstellen kein Personal bindet.

Übergangsstück

Übergangsstücke dienen zur Verbindung von Schläuchen unterschiedlicher Größe und zum Anschluß von Schläuchen an Armaturen und Pumpen. Sie sind in folgenden Größen genormt: A/B, B/C, C/D. Die Buchstaben geben an , welche Größen miteinander verbunden werden. Außerdem gibt es Übergangsstücke, die zur Verbindung verschiedener Systeme dienen, wie z.B. amerikanische und deutsche Schlauchkupplungen. Das genormte Übergangsstück setzt sich aus den zwei unterschiedlich großen Knaggenteilen, einem Mittelteil, zwei Dichtringen und einem Sperring zusammen. Das Mittelteil ist drehbar zwischen den beiden Knaggenteilen angeordnet. Bei der Verwendung von Übergangsstücken in Leitungen ist darauf zu achten, daß sich beim Übergang von groß auf klein die Durchflußmenge auf die der kleinen Leitung verringert und umgekehrt beim Übergang von klein auf groß der Druck in der großen Leitung verringert wird. Anwendungsbeispiele sind z.B. Nachlöscharbeiten mit einem D-Strahlrohr, bei dem an einen C Schlauch ein C/D-Übergangsstück und dann ein D-Schlauch angekuppelt wird. 

Verteiler

Der Verteiler hat die Aufgabe, die durch eine größere Schlauchleitung zugeführte Wassermenge in mehrere kleinere (höchstens drei) Schlauchleitungen zu verteilen oder in Sonderfällen in umgekehrter Richtung zu sammeln. Die bei der Feuerwehr üblichen Verteiler haben einen Zugang und drei Abgänge, die jeweils durch ein Absperrorgan (Niederschraubventil oder Kugelhahn) zu schließen sind. Bei der Feuerwehr gibt es fast nur Verteiler mit einem B-Zugang und einem B- und zwei C-Abgänge. Zu dem B-Abgang gehört immer ein an einer Kette befestigtes B/C-Übergangsstück. Die Bezeichnung für einen B-Verteiler mit Ventilabsperrung ist: Verteiler DIN 14345 - BV. Bei Verteilern mit Kugelhähnen ist beim Öffnen darauf zu achten, daß dies langsam geschieht, um Druckstöße zu vermeiden. Der Verteiler wird an der befohlenen Stelle abgesetzt. Der Standort des Verteilers soll außerhalb des Gefahrenbereichs liegen. Der Verteiler wird grundsätzlich von zwei Feuerwehrangehörigen gekuppelt. Für das Anschließen der abgehenden Leitungen gilt folgende Nummerierung: Vom Zugang aus gesehen die linke Leitung ist das erste Rohr, die rechte Leitung ist das zweite Rohr und die mittlere Leitung heißt drittes oder Sonder-Rohr, da hier z.B. auch das Schaumrohr angeschlossen wird. Sofern ein Druckbegrenzungsventil angeschlossen wird, so ist dieses in die B-Leitung vor dem Verteiler einzubauen.
Eine zeitsparende Variante ist, den Verteiler mit bereits angekuppelter B-Leitung auf dem Fahrzeug zu lagern. So kann der zuständige Trupp den Verteiler an der befohlenen Stelle ablegen und spert die Zeit für das Ankuppeln.
Bei einer Wasserförderung über lange Schlauchstrecken wird der Verteiler als Absperrorgan für die ganze Förderleitung genutzt.

Strahlrohre

Das Strahlrohr dient zur Formung eines löschfähigen Wasserstrahls des aus der Schlauchleitung austretenden Wassers. Die Löschkraft hängt nun von der Strahlart (Voll- oder Sprühstrahl), von der Druckhöhe am Strahlrohreingang und von dem Querschnitt am Strahlrohrausgang ab. Bei der Feuerwehr finden folgende Mehrzweckstrahlrohre Verwendung: BM, CM, CMM, DM. Der erste Buchstabe gibt die Größe an, der zweite Buchstabe "M" steht für Mehrzweckstrahlrohr und der Dritte für Mannschutzbrause. Das Strahlrohr besteht aus dem Mundstück, dem Oberteil, einem zylindrischen Rohr, dem Schaltorgan und der Festkupplung. Die möglichen Schaltstellungen sind Vollstrahl (Schaltorgan nach vorne), Halt (Schaltorgan nach rechts) und Sprühstrahl (Schaltorgan nach hinten).

Folgende Wasserdurchflußmengen gelten für die Strahlrohre:
  Innendurchmesser Wasserdurchfluß
Größe mit Mundstück ohne in l/min
D 4 mm   25
    6 mm 50
C 9 mm   100
    12 mm 200
B 16 mm   400
    22 mm 800

Bei CMM-Strahlrohren erhöht sich der Wert bei voll geöffneter Mannschutzbrause um max. 160 l/min. Zum Sprühstrahl kann noch gesagt werden, daß durch die intensive Aufspaltung des Wasserstrahls die Oberfläche der Wassermenge erheblich vergrößert wird. Damit sind folgende Vorteile verbunden:

  • Starke Kühlung bei geringer Wassermenge durch schlagartiges Verdampfen -> geringer Wasserschaden
  • Niederschlagung giftiger Dämpfe und Gase.

Der vorgehende Feuerwehrmann kann sich durch den Wasserschleier gegen Wärme und Rauch schützen. Neuerdings gibt es auch noch sog. Spezialstrahlrohre (z.B. TURBO-JET-Strahlrohr), die Möglichkeit bieten, vom Vollstrahl bis zum feinen Wassernebel stufenlos verstellbar zu sein und die Wassermenge von ca. 20 bis ca. 200 l/min stufenlos zu regulieren. Bei der Vornahme eines C-Rohres sollten zwei Mann zur Bedienung zur Verfügung stehen. Ein B-Rohr muß mit drei Mann gehalten werden. Falls ein Stützkrümmer verwendet wird, kann dies von zwei Mann gehalten werden. 

Saugkopf mit Saugkorb

Ein Saugkorb wird auf das im Wasser liegende Ende einer Saugleitung angekuppelt. Er besteht aus drei Hauptteilen: Eine Gehäuse mit Festkupplung, ein Sieb und ein Rückschlagventil. Das Sieb hat die Aufgabe, die Pumpe vor Schmutzteilchen und Fremdkörpern zu schützen, die ihr schaden können. Das Rückschlagventil sorgt dafür, daß die Flüssigkeitssäule in der Saugleitung bei Unterbrechung des Saugvorganges nicht abreißt. Es ermöglicht auch das Auffüllen der Leitung per Hand bei defekter Entlüftungseinrichtung der Pumpe. Wird die Saugleitung zurückgenommen, so kann über eine Ventilleine das Rückschlagventil geöffnet werden, damit das Wasser abfließen kann und man die leeren Schläuche zurücknimmt. Besonders bei großen Saughöhen läßt sich das Rückschlagventil nur schwer gegen den Druck anheben. Deshalb zieht man in diesem Fall das Ventil schon bei noch fördernder Pumpe und stellt dann erst die Pumpe ab. Zum Saugkorb gehört auch noch ein Schmutzabweiser, der vor dem Anschluß der Ventilleine über den Saugkorb gestülpt wird. Er soll groben Schmutz abhalten, damit dieser nicht in die Pumpe gelangen kann.

 
 
 
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